Songtexte schreiben is’ wie im Wald scheißen

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Andreas Wuttke und seine Band Deathtroja stecken mittendrin in der explodierenden Metal-Szene und müssen sich gleichzeitig mit Themen auseinandersetzen, die alle Bands zu allen Zeiten beschäftigt haben.

Und ganz sicher auch immer werden, unabhängig vom Bekanntheitsgrad: 
Das Besetzungskarussel, schwer überbrückbare musikalische Differenzen, das Lead-Singer-Syndrom, feste und lockere Beziehungen, unterschiedlich ausgeprägte Intellekte, die Künstlerseele, mieses Equipment, heruntergekommene Proberäume, Alkohol, Drogen und die Frage der definitiven Coverversion. 
 
Nicht einfacher macht es den Jungs der Dunstkreis aus Neidern, Besserwissern, gescheiterten Musikern und Fred Fachmännern, der um eine Band herumwabbert, manchmal helfen, manchmal mitreden, meistens aber einfach nur dazugehören oder auch ein wenig geliebt werden möchte.
 
Als echte Hörder Jungs – Hörde ist ein Stadtteil von Dortmund, der gängige Klischees von Stahl (Hoesch) und Bier (Stifts Pils, im Roman wird jedoch Clarenberger getrunken) bedient – kommunizieren Deathtroja in einer kruden Mischung aus Ruhrgebietsdialekt, Anglizismen, Sprachdeformierungen und Wortneubildungen. Zu behaupten, Songtexte schreiben is’ wie im Wald scheißen sei von der sprachlichen Seite her leicht zu lesen, wäre daher eine eher gewagte Theorie. 
 
Wer sich aber darauf einlässt, Deathtroja auf Augenhöhe zu begegnen, vor dem wird sich eine breite Palette sprachlicher Perlen und eine Fülle an schrägen Bildern auffächern.

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